Innehalten
vom Zeitentauchen.
In die Leere lauschen.
Langsam,
mein Schmetterling,
deine Flügelfarben wollen bestaunt sein.
Rolf Höge
Innehalten
vom Zeitentauchen.
In die Leere lauschen.
Langsam,
mein Schmetterling,
deine Flügelfarben wollen bestaunt sein.
Rolf Höge
Die Bettdeckenwärmefessel
löst sich langsam,
während von draußen Papastimmen
dem Ohr schmeicheln,
und der Sauerbratengeruchswecker
wirksam
in die Mamageborgenheit
gleiten lässt.
Unvergesslich,
diese Vormittage
sonntags.
Unsere Hände finden sich im Herbst der Jahre,
beim Heimfühlen,
jeden Morgen.
© Rolf Höge
Auf dem Rasen, toben Rassen, schwarze, weiße, gelbe, rote, toben ohne Unterlass
Auf dem Rasen
toben Rassen,
schwarze, weiße,
gelbe, rote,
toben ohne Unterlass,
bringen langsam sich zu Tode.
Auf den Rängen
schauen staunend
Pilz, Tier und Insekt:
es zeigt die neunmalkluge Rasse
den selbst benannten Intellekt.
Die alte Kröte weiß Bescheid,
hebt das Beinchen wie zum Eid:
„Das Menschlein“, spricht sie,
„erst vor kurzem kam,
doch scheint es mir im Geiste arm.
Muss wieder gehn,
so denke ich,
Rassismus überlebt sich nicht.
Wissen von Millionen Jahren,
wird diese Menschheit nie erfahren.“
© Rolf Höge
wortsaufen
ganznächtig
sprachlärmkopfschmerz
haustürschlüssel
lieblich wie glöckchenklang
auf den Küchentisch gepfeffert –
so ruhig –
neues atmen
in der lärmschutzzone
© Rolf Höge
Haben Sie Lust auf einen ‚besonderen Abend‘? Holen Sie sich doch eine Autorenlesung. Besuchen Sie dazu meine Homepage www.rolf-hoege.de
Mag sein,
Schritte wählst du groß und
manchmal klein.
Mag sein,
schmerzhaft schreit
die Seele und
jauchzt doch stets.
Mag sein,
Mauern sperren Wege,
um Freiheit zu gewähren.
Mag sein, mag sein,
Rosen zeigen liebevolles Sehnen,
Birken spenden Schattenkühle,
lebendig endet stets und
erglüht erneut
im Leben.
© Rolf Höge
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grenzen ziehen,
um zu begrenzen,
mauern errichten,
um einzumauern,
erhöhen,
um zu erniedrigen,
fernhalten, limitieren
im schutzwahn,
selbsterhöht, selbsterrichtet,
hassendes grenzwalldenken –
im selbstwahn –
verloren.
© Rolf Höge
Nach einem eben überstandenen Herzinfarkt (bereits der zweite) komme ich mit diesem Gedicht, das mir auf dem Krankenbett ‚zugeflogen‘ kam, nach Hause.
Im Auftauchatmen
die Seelenlunge füllen
mit Blütenduft
und Vogelgezwitscher
bis der Verstand
wieder auf Sinnsuche geht,
getrennt vom Eigentlichen
als wolle er Jahreszeitenatmen definieren,
denkend, denkend,
denkend,
er spüre
und atmet gar nicht.
Rolf Höge
Eigentlich bin ich es ja leid, mich in sozialen Netzwerken oder in Foren erklären zu müssen, weil sich irgendjemand an dem Ausdruck ‚Laienautor‘ hochschaukelt. Trotzdem will ich meine Absicht hinter diesem Ausdruck nochmals verdeutlichen und zwar hier auf meinem Blog.
Ich nutze die Bezeichnung ‚Laienautor‘ also nicht für ‚fishing for compliments‘ oder weil ich etwas Nachsicht mit meinen Texten erwarte. Damit kann ich absolut nichts anfangen, weil sie mich beim Schreiben in keiner Weise weiterbringen. Das braucht man mir erst gar nicht zu unterstellen. Wie jeder, der schriebt, bin ich auf konstruktive Kritik angewiesen, nicht auf Verriss.
Ich hätte aber nie gedacht, dass man mir in sozialen Netzwerken oder Schreibforen allein aufgrund der Namensbezeichnung unlautere Absichten unterstellt, ohne überhaupt erst einen Text von mir gelesen zu haben.
Wer sich trotz allem daran stört, kann ja auch meine Homepage besuchen www.rolf-hoege.de
Einst
puhlte ich mit kleinen Fingern
Dreck aus Holzbodenfugen.
Einst
sprang ich im Hinterhof in Wasserpfützen,
spritzte Schlamm aufs weiße Hemd.
Einst küsste ich, einst lachte ich,
einst liebte ich,
einst
brach so oft mein Herz.
Einst
stand ich aufrecht dort im Sturm
und suchte einsam meine Tränen.
Einst gelang mir viel und manchmal wenig,
doch stets genug um weiter meinen Weg zu gehen.
Vielleicht
wird es einmal
sein wie einst,
als ich noch keinen Schritt gewagt,
als ich noch heimlich Äste brach,
um Pfeil und Bogen mir zu bauen,
als mir so manches Wort noch fehlte
für sündige Gedanken.
Doch einmal dann
wird einst
vergangen sein und nichts
wird mehr geschehen –
einmal.
So komm,
wirf mir das Leben zu,
lass in den Wind uns spucken,
lass uns mit Krücken tanzen, denn
einmal
wird
einst
vergangen sein
und nichts wird mehr geschehen –
einmal.
© Rolf Höge
Profilächeln
gleicht unverschlossener Tür
direkt im Gehirn –
wo sich die Arroganz eingenistet hat,
gar nicht mehr verschwinden will
im Schulterschluss der Erhabenheit,
sich verlierend
erst
am letzten Gleichstellungsmoment
für alle –
wie einfach lesbar,
so denkend,
nichtssagend,
während ich zurückläche.
(c) Rolf Höge