Sie verkünden, das Gute sei schlecht und Solidarität üben nur Schwache. Sie dringen in Gedanken wie Diebe in der Nacht und schreien, deine Freiheit sei bedroht. Sie behaupten, man wolle dich ersetzen, deine Identität rauben. Sie ignorieren die Toten um dich herum, entzweien Vater und Sohn, Mutter und Tochter, Bruder und Schwester, Nachbarn und Freunde
Stärke liege nur im Ich des Einzelnen, Miteinander sei die Angst des Feiglings. Sie applaudieren Menschenfeinden, erheben Bühnenkünstler zu ihren Führern und deren Feindbilder zu Anbetungsgötzen.
Jeder ist sich selbst der Nächste, Nächstenliebe kommt vor dem Fall, verkünden sie.
Sie hausen an den Polen unserer Meinungen und machen das Land dazwischen unbewohnbar für Gemeinschaft, für Unterstützung, für Toleranz und Liebe.
Sie bieten wortgewaltige Schlagzeilen, eine uferlose Freiheit der Unendlichkeit, in der du ersaufen sollst als schwimmest du in einer Nussschale auf hoher See.
Sie sind ich, sie sind du, sie sind wir.
Rolf Höge